Mittwoch, 24. Oktober 2012

Kassenpatienten zahlen immer mehr aus eigener Tasche



Gesetzlich Krankenversicherte zahlen nach einer Studie im Schnitt 380 Euro pro Jahr über den Kassenbeitrag hinaus. 

Diese Selbst- und Zuzahlungen verteilen sich auf drei bis vier Leistungsarten und sind in den letzten fünf Jahren zum Teil deutlich gestiegen. Insgesamt schätzen jedoch jeweils rund neun von zehn Bundesbürgern die medizinische Versorgung in Deutschland als „gut“ oder „sehr gut“ ein und halten das deutsche Gesundheitswesen für eines der leistungsfähigsten der Welt.

Mit 96 Prozent haben nahezu alle gesetzlich Krankenversicherten in den zurückliegenden zwölf Monaten Gesundheitsleistungen aus der eigenen Tasche bezahlt. Im Durchschnitt liegen die Selbstzahlungen wie etwa die Praxisgebühr und Zuzahlungen wie etwa Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL-Leistungen) bei 380 Euro pro Jahr – also bei über 30 Euro im Monat.

Weiteres Ergebnis: Im Schnitt verteilen sich die Selbst- und Zuzahlungen auf drei Leistungsarten bei Männern und vier bei Frauen. Am häufigsten genannt wurde die Praxisgebühr, gefolgt von der Apotheke, dem Zahnarzt sowie dem Haus- und Facharzt.

Immer höhere Selbst- und Zuzahlungen

Weiter wurde gefragt, wie sich die Höhe der Selbst- und Zuzahlungen in den vergangenen fünf Jahren verändert hat. Hier gaben mehr als drei Viertel der Befragten an, dass sie zuletzt mehr hinzugezahlt hätten als früher. Fast jeder Dritte berichtete sogar von einer starken Zunahme.

Daher steigt die Nachfrage nach privaten Zusatztarifen. Wichtige und sinnvolle Ergänzungen liegen zu einem großen Teil im zahnärztlichen und stationären Bereich, sowie Pflegezusatztarife als weitere Leistung zur Pflegepflichtversicherung. Denn auch hier reichen die gesetzlichen Leistungen bei weitem nicht aus.

Bei Vorerkrankungen ist der gewünschte Versicherungsschutz oft nicht möglich. Daher gilt: Je früher, desto besser!

Dies gilt auch für viele Bereiche in Bezug auf die Umstellung zum 21.12.12 auf Unisextarife, also gleiche Kalkulation für Männer und Frauen. 

Für viele wird es zum Ende des Jahres teurer. Wer ergänzen möchte, sollte dies also zeitnah tun. 

Wer im nächsten Jahr auf günstigere Beiträge hoffen kann, erhält heute bei vielen Versicherern eine Umtauschoption. Warten lohnt also selten. 

Schieben Sie nichts auf!

Ihre
Barbara Ströbele

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