Donnerstag, 27. September 2012

Wie Unternehmer Einbrecher abschrecken können

Gut gesichert?

Letztes Jahr verzeichnete die Polizei knapp 148.000 Einbruchdiebstähle in Gewerbeobjekte. Der Gesamtschaden durch Einbrecher beträgt jährlich rund 300 Millionen Euro. Ein umsichtiges Verhalten und geeignete Vorkehrungen könnten jedoch einige Schäden verhindern oder zumindest die Schadenhöhe reduzieren. Tipps dazu gibt es von der Versicherungswirtschaft und der Polizei.

Egal ob Handwerksbetriebe, Kneipen, Kioske, Ladenlokale, Lager- und Produktionsstätten oder auch Restaurants, jeder Gewerbebetrieb kann Opfer eines Einbrechers werden.

Nicht nur abgelegene Tatorte
Dass ein Einbruch hauptsächlich in abgelegenen Gewerbegebieten „auf der grünen Wiese“ oder unbewohnten, nachts menschenleeren Büro- und Geschäftshäusern in den Innenstädten geschieht, ist jedoch ein weitverbreiteter Irrtum.
Denn genauso häufig sind  auch Objekte inmitten bewohnter Gebiete betroffen – vor allem, da diese häufig nur unzureichend gesichert sind.

Die Folgen eines Diebstahls
Beliebte Diebesbeute sind vor allem Waren, Bargeld, Maschinen, Büroausstattung oder andere hochwertige Ausrüstungsgegenstände. Häufig werden auch die Einrichtung oder wichtige Geschäftsunterlagen und -daten zerstört oder beschädigt.
In der Folge solcher Schäden kann es schnell zu Produktionsausfällen oder Betriebsstillständen kommen, die im Extremfall sogar die Insolvenz der Firmen nach sich ziehen können. Doch mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen und der passenden Absicherung kann man das Risiko deutlich reduzieren.

Sicherheitsvorkehrungen schrecken Gelegenheitstäter ab
Immer wieder macht die Polizei gerade bei Gewerbeobjekten die Erfahrung, dass Täter an Sicherungstechnik wie Einbruchmeldeanlagen oder mechanischen Sicherungen scheitern.
Häufig seien Einbrecher nämlich keine gut ausgerüsteten Profis, sondern nur Gelegenheitstäter. Für diese bedeutet sichtbare Sicherungstechnik eine längere Arbeitszeit und damit ein größeres Risiko, entdeckt zu werden.

Sicherheitstipps
Da somit immer noch zwei von drei Einbrüchen gelingen, ist Schadensprävention sinnvoll wie z.B.:
Einbauen von mechanischen Sicherungen. Voraussetzung dafür sind stabile Wände, Decken und Böden. Darüber hinaus Einbau von geprüften einbruchhemmenden Türen und Fenstern.
Nachträgliches Sichern von Türen, Ganzglastüren, automatischen Schiebetüranlagen, Durchgängen und Schaufenstern durch Rollläden, die am besten innenseitig montiert werden.
Installation einer Videoüberwachung. Diese hat eine abschreckende Wirkung auf Einbrecher und kann der Polizei wichtige Informationen für die Täterverfolgung liefern.
Kooperation mit einem qualifizierten Wach- und Sicherheitsunternehmen, das die Polizei frühzeitig alarmieren kann.
Für eine ausreichende Beleuchtung sorgen: Diese ersetzt allein allerdings keine technischen
Sicherungen.
Gebäude oder Grundstücke einfrieden: Mauern oder Zäune wirken wie Barrieren.
Weiterhin wird geraten, direkt am Gebäude – insbesondere an einbruchgefährdeten Stellen – eine Bepflanzung durch hohe und dichte Hecken oder Sträucher zu vermeiden. Denn diese bieten Einbrechern gegebenenfalls eine gute Deckung.
Ebenfalls gefährlich sind gebäudenahe Bäume, die von Langfingern eventuell als Aufstiegshilfe genutzt werden könnten. Gleiches gilt auch für Leitern und Mülltonnen oder ähnliche bewegliche Gegenstände, die als Kletterhilfe missbraucht werden könnten.
Deshalb sollten diese möglichst ein- oder angeschlossen werden, so ein weiterer Tipp.

Hilfreiches Wertgegenstands-Verzeichnis
Unternehmern wird ebenfalls empfohlen, ein Wertgegenstands-Verzeichnis anzulegen, das der vollständigen Erfassung und Beschreibung von Wertgegenständen dient.
Im Falle des Diebstahls oder Abhandenkommens kommt diesem Dokument eine wichtige Funktion für die Schadenabwicklung mit der Versicherung zu und bietet für die Polizei eine Hilfe bei der Fahndung.
Dabei sollten möglichst alle Details der Wertgegenstände wie etwa Hersteller, Marke und
Typbezeichnung, unverwechselbare Merkmale sowie Informationen zum Neupreis und zum geschätzten Zeitwert notiert und auch Kaufbelege gesammelt werden. Je mehr Details im Voraus erfasst würden, desto einfacher werde im Verlustfalle das
Wiederauffinden.

Trotzdem können Sie von einem Einbruch betroffen sein. Bei allem Ärger ist es dann gut zu wissen, dass alles gut versichert ist. Prüfen Sie auch hier regelmäßig ihre Versicherungsverträge. Insbesondere bei Bürogemeinschaften finden sich nicht selten Fehler im Lauf der Jahre. Auch hier gilt es: Besser vorher kümmern, anstatt sich anschließend zu ärgern.

Ihre
Barbara Ströbele

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